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Web Design
Warum Website Inhalte an erster Stelle wichtig sind?

Warum Website Inhalte an erster Stelle wichtig sind?

Designer haben die Aufgabe Inhalte und Informationen zu visualisieren. In der Abstimmung mit dem Auftraggeber werden Aufbau und Struktur geklärt, doch nicht immer sind Inhalte final bevor es in die Gestaltung geht. Dabei lohnt es sich Inhalte gut vorzubereiten.
Die Planung und das Erstellen von Inhalten ist mit zeitlichem Aufwand verbunden und es finden in den meisten Fällen mehrere Iterationen statt, die die Informationen in eine bestimmte Richtung entwickeln bzw. für die gewünschte Zielgruppe ansprechend formulieren.
Zielgruppe ermitteln
Zielgruppen stehen in der Produktentwicklung oder in der Entwicklung von Inhalten jederzeit im Fokus. Mit Hilfe von Nutzerprofilen lassen sich Inhalte zielgerichtet erstellen, da man gedanklich besser auf die Bedürfnisse und Interessen eingehen kann. Die Eigenschaften der Zielgruppe, Merkmale wie Geschlecht, Alter, Einkommen oder Wohnort, Wünsche, Probleme oder Bedürfnisse sollten in Form von Personas beschrieben werden, um diesen potentiellen Kunden ein Gesicht zu geben.
Dabei sind erste Fragen zu klären:
  1. Handelt es sich um Geschäftskunden?
  2. Handelt es sich um Privatkunden?
  3. Wer informiert sich gegebenenfalls für wen?
Für die Zielgruppendefinition empfiehlt sich ebenfalls eine Marktsegmentierung vorzunehmen, die nach folgenden Kriterien ermittelt werden kann:
  • Demografisch: Alter, Geschlecht, Familienstand, Wohnort, Haushaltsgröße
  • Sozioökonomisch: Bildungsstand, Beruf, Einkommen
  • Psychografisch: Motivation, Meinungen, Wünsche, Werte, Lebensstil
  • Kaufverhalten: Preissensibilität, Zufriedenheit, Kaufreichweite, Mediennutzung
Inhalte strategisch planen und Themen generieren
Die meisten Kleinunternehmer beschreiben auf ihrer Website Themen, die nicht unbedingt für ihre Kunden relevant sind. Hierbei kann es hilfreich sein eine Überprüfung vorhandener Website Inhalte vorzunehmen und Bestandskunden kurz zu fragen, wie sie mit dem Informationsgehalt zurechtkommen. Eine Befragung kann sehr aufschlussreich sein wie die Erwartungshaltung und die eigentlichen Interessen der Kunden aussehen. Mögliche Punkte, die von Kunden genannt werden, konzentrieren sich auf:
  • Auffindbarkeit
  • Aktualität
  • Benutzerführung
  • Informationsarchitektur
  • Klarheit
  • Relevanz
  • Übersicht
Bei der Befragung lohnt es sich ebenfalls abzuklopfen, welche Themen für den Kunden in Zukunft relevant sein könnten, um im Nachhinein eine Liste von Interessengebieten zu erstellen, für die Inhalte regelmäßig recherchiert und erstellt werden können. In der Praxis sind Kategorien hilfreich, um inhaltliche Abwechslung auf der Website zu erzeugen. Zudem unterstützt eine nachhaltige Planung von Inhalten die Auffindbarkeit über die Suchmaschinen bzw. über die Berührungspunkte der Kunden, wo und wann, welche Inhalte abgerufen werden könnten. Letztere Analyse ist Bestandteil vom Produktmarketing, die die Customer Journey klar definiert. Eine Website ohne Auffindbarkeit und Relevanz ist im Grunde nur eine digitale Visitenkarte im Internet.
Warum sollten Inhalte möglichst vor der Gestaltungsphase vorhanden sein?
Gestalter stehen oft vor dem Problem, dass sie Designs für die Anfragen von Kunden aufsetzen, die sich im Zuge der Zusammenarbeit in eine komplett andere Richtung entwickeln können, weil es inhaltliche Veränderungen gibt. Iterationen gehören zum Gestaltungsprozess dazu, dennoch können zu viele Anpassungen von dem eigentlichen Vorhaben ablenken und auch den zeitlichen Rahmen sprengen. In der Gestaltung von Websites arbeitet man vorrangig mit Mockups, die dem Website Entwickler helfen, Komponenten und Spezifikationen technisch aufzusetzen. Echte Inhalte sind ein sehr großer Vorteil, da der Programmierer der Website damit parallel zukünftige Anpassungen und Erweiterungen systemarchitektonisch einplanen kann. Für Designer und Programmierer sind inhaltliche Anpassungen im Nachgang immer damit verbunden, dass andere Aufgaben zeitlich nach hinten rutschen und der eigentliche Plan für die Veröffentlichung eventuell verschoben werden muss. Zudem kann das Budget des Kunden aufgrund dieser ungeplanten Prozessunterbrechungen darunter leiden, vor allem wenn Inhalte, Gestaltung und Entwicklungsarbeit bis zur Perfektion getrieben werden. Allgemein empfiehlt es sich das Pareto-Prinzip von 80/20 auf die Finalisierung der Inhalte, der Gestaltung und der Website-Entwicklung anzuwenden.
Eine Website ist ein Medium, dass sich regelmäßig weiterentwickeln sollte, somit sollten inhaltliche Anpassungen iterativ über das Content Management System stattfinden und nicht über Mockups. Mockups sind im Grunde nur eine Kommunikationsgrundlage, in welche Richtung die Entwicklung gehen soll und sie zählen am Ende zu den Weckwerfprodukten in der Zusammenarbeit zwischen Kunden, Designern und Entwicklern. Die Websitentwicklung wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch von den Pixelangaben des Mockups abweichen, weshalb es sich ebenfalls nicht lohnt überwiegend High-Fidelity Mockups zu erstellen, es sei denn man möchte Investoren vor der Umsetzung für ein potentielles Produkt begeistern. Webbrowser stellen Website-Designs unterschiedlich dar. Hinzu kommt, dass ein Designer Mockups nicht für alle Geräte abbilden kann, sondern nur vier bis fünf Viewports beispielhaft abbildet, die dem Entwickler dabei helfen Breakpoints und Aussehen, sowie Verhalten der Website Komponenten zu definieren.
Inhalte und Gestaltung sind auch nicht mehr so langlebig, wie sie einst sein sollten. Durch die voranschreitende Digitalisierung und den allgemeinen technischen Fortschritt verändern sich Ansprüche und Erwartungen der Kunden rapide. Diese Veränderungen finden natürlich nicht im Wochentakt statt, aber die Algorithmen der Suchmaschinen und die sozialen Medien tragen so ziemlich dazu bei, dass eine Website als weniger relevant eingestuft wird, je weniger Veränderung oder Erweiterung daran stattfindet.
Bildinhalte planen und erstellen
Die sozialen Medien arbeiten viel mit der Kombination aus Bild und Text. Zunehmend sind Videoinhalte gefragte, denn die Nutzer wollen Informationen schnell und kompakt erleben, sodass das Lesen von Inhalten auf digitalen Endgeräten eher als Pain Point empfunden wird. Website Designer wissen, dass Nutzer sich mit Inhalten einer Website nicht so auseinandersetzen wie mit einem Buch. Der Umgang mit den digitalen Medien ist ein anderer, da die Konzentration in der Regel nur sehr kurz ausfällt. Verschiedene Bildschirmformate laden dazu ein Inhalte mehr oder weniger abzuscannen und nach relevanten Schlagwörtern zu suchen, die Zusammenhänge vermitteln, ohne dass sich der Nutzer an einem bestimmten Ort aufhalten muss. Beim Lesen eines Buches sind andere Regionen im Gehirn aktiv. Wer sich dazu entscheidet zu einem Buch statt zum Laptop, Tablet oder Smartphone zu greifen, der nimmt sich die Zeit, um Wort für Wort, Zeile für Zeile, Seite für Seite zu verarbeiten und darüber nachzudenken oder darüber zu berichten. Ein Buch wird selten am Stück ohne Pause durchgelesen, es sei denn man macht es zum Sport und trainiert die eigene Lesegeschwindigkeit. Dabei ist aber fraglich, wieviel Inhalt sich der schnelle Leser einprägen und wiedergeben kann.
Mit den Inhalten von Websites, Blogartikeln und Einträgen in den sozialen Medien verhält es sich anders. Nutzer suchen selten gezielt nach Informationen wie in einer Bibliothek nach einem bestimmten Buch. Im Wettkampf um die Aufmerksamkeit der Nutzer setzen Unternehmen und Autoren von Inhalten Medien wie Bilder oder Videos gezielt ein, um das Auge des Betrachters zu lenken und um die Klickrate zu erhöhen. Eine hohe Klickrate kann lukrativ sein, wenn digitale Werbung über die Marktführer Facebook Ads oder Google AdWords geschaltet sind. Kommt es dem Websitebetreiber jedoch mehr auf die Vermittlung relevanter Inhalte auf seiner Website an, können Bilder oder Videos dazu beitragen Zusammenhänge besser zu erfassen.
Texte lassen sich von Autoren formulieren. Bilder und Videos benötigen kreative Experten, die sich mit den textlichen Inhalten auseinandersetzen, um visuelle Konzepte entwickeln zu können, die wiederholt erstellt und begleitend eingesetzt werden können. Zudem sollten Autoren von visuellen Medien Kenntnisse über die Optimierung von Website Ladezeiten haben, eine hochaufgelöste Fotografie mit vielen verschiedenen Farben und Kontrastabstufungen führt zu einem hohem Datenvolumen. Eine vektorbasierte Illustration, die als SVG abgespeichert werden kann, bietet nicht nur den Vorteil, dass sie in Form von schlankem Code in die Website integriert werden kann, sondern zudem auch noch frei skalierbar ist, was vor allem für Nutzer von großflächigen Computermonitoren von Vorteil ist, da Bildkomponenten nicht irgendwann verpixelt dargestellt werden. Es gibt es eine Vielzahl an Komprimierungsverfahren für jedes Ausgabeformat ohne sichtbaren Qualitätsverlust.
Um Bildinhalte rechtzeitig mit der Fertigstellung von Textinhalten regelmäßig veröffentlichen zu können, lohnt es sich auch hier einen Projektplan zu erstellen und den jeweiligen Experten oder das Team darüber in Kenntnis zu setzen. Bestimmte Prozesse lassen sich in der Bild- und Videobearbeitung automatisieren, sodass wiederkehrende Aufgaben nicht zwingend manuell von Mitarbeitern erledigt werden müssen. In Adobe Photoshop hat sich die Stapelfunktion zum Beispiel sehr bewährt. Bilder können automatisch auf das richtige Format zugeschnitten, mit bestimmten Bearbeitungseinstellungen versehen und weboptimiert in einem Zielordner abgespeichert werden. Videos sind im Durchschnitt am aufwändigsten in der Produktion, aber auch hier gilt, das visuelle Konzept kann mit Hilfe von Automatisierung deutlich Zeit sparen. Je routinierter der Umgang mit visuellen Inhalten auf der Website ist, desto mehr Zeit bzw. Budget ist vorhanden, um neue Überlegungen einzubinden und neue Entwicklungen anzustoßen.
Zusammenfassung
Für den Gestaltungs- und Umsetzungsprozess in der Webentwicklung ist es immer unterstützend mit fertigen Inhalten zu arbeiten, da sich Designer und Programmierer auf systemrelevante Aufgaben konzentrieren können und der Work-Flow nicht immer wieder durch detaillierte inhaltliche Anpassungen unterbrochen wird. Kunden können jemanden beauftragen, der sich nur auf das Thema Inhaltsplanung und -erstellung konzentriert. Das ist zielführender und kostengünstiger, als Designer und Programmierer damit zu beschäftigen. Eine Experte für das Erstellen von Inhalten hat meistens ebenfalls den großen Vorteil, dass Kenntnisse und Erfahrung im Bereich Suchmaschinenoptimierung vorhanden sind, was wiederum eine nachhaltiger Bestandteil für die Entwicklung der Customer Journey ist und die Qualität der Inhalte auf lange Sicht verbessert.